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MHFA Ersthelferkurs

Erste Hilfe für psychische Gesundheit

Mental Health First Aid, MHFA

 

Im MHFA-Ersthelfer-Kurs lernst du, bei Nahestehenden psychische Probleme und Krisen zu erkennen, auf die Betroffenen zuzugehen und ihnen Unterstützung anzubieten. Denn Erste Hilfe für psychische Gesundheit soll so selbstverständlich werden wie Erste Hilfe für körperliche Gesundheit. 

Eine erste Schulung „Erste Hilfe für die Seele“ dieser Art lief am vergangenen Wochenende im Landkreis Oldenburg, auf Initiative von Heike Hohnholt, Mitglied im Teamvorstand des KreisLandFrauenverband Oldenburg e.V.. Der Teamvorstand organisierte zusammen mit der Gesundheitsregion des Landkreises Oldenburg dieses Kursangebot. Aufgrund der großen Nachfrage erfolgten zwei Schulungen mit jeweils 20 Teilnehmer*innen zeitgleich im Kreishaus und wurden von Frau Brauner und Frau Rimasch, ausgebildete Instruktorinnen des ZI Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, unterrichtet. Die Finanzierung der Bildungsinitiative MHFA-Schulung erfolgte überwiegend durch Fördermittel. Daran beteiligt sind, 

  • der KreisLandFrauenverband Oldenburg e.V.

  • der Kreislandvolkverband Oldenburg e.V.

  • die regionale Stiftung der LzO

  • der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems e.V.

  • der Sozialpsychiatrische Dienst und 

  • die Gesundheitsregion des Landkreises Oldenburg

Zudem wurden Teilnahmegebühren in Höhe von 30,-- € p. P. erhoben.

Psychische Gesundheit ist ein zunehmend wichtiges Thema in unserer Gesellschaft. Fast jeder dritte Erwachsener in Deutschland erkrankt im Laufe eines Jahres an einer psychischen Störung. Viele erkennen die Entwicklung bei sich selbst nicht. Deren Umfeld nimmt eventuell Veränderungen wahr und weiß aber nicht, wie man damit umgehen soll. Genau hier setzt die MHFA an. Wie reagiere ich respektvoll und vertraulich in der Sprache, um auf die betroffene Person zugehen zu können. Die Frühintervention zielt darauf ab, einer Verschlechterung vorzubeugen und mögliche Folgeprobleme wie Arbeitsplatzverlust, Schulabbruch, Partnerschaftskrisen oder Substanzkonsum zu reduzieren. Die Unterstützung durch Familie, Freunde und Kollegen ist in dieser Zeit besonders wichtig, um die Situation Betroffener zu verbessern. 

Betroffene wünschen sich Akzeptanz, Zuspruch und „über Probleme reden zu können“. So groß das Bedürfnis der Betroffenen ist, dass ihnen zugehört und geholfen wird, so sehr fürchten sie negative Reaktionen oder Zurückweisung durch ihr Umfeld. Sie machen sich Sorgen, als „nicht leistungsfähig“ oder „schwach“ zu gelten und vertrauen sich deswegen nahestehenden Menschen nicht an.

So führt die Stigmatisierung psychischer Störungen dazu, dass psychische Probleme unbesprochen bleiben, dass die Betroffenen sich selbst überlassen sind und niemand auf sie zugeht. Nur wenige Menschen wissen, wie man frühzeitig helfen kann, bevor die Probleme so groß werden, dass sie die Arbeit, soziale Beziehungen oder die Bewältigung des Alltags beeinträchtigen. Bei Problemen mit der psychischen Gesundheit ist es jedoch besonders wichtig, früh zu helfen, weil die Prognosen bei Früherkennung und -behandlung nachweislich deutlich günstiger sind.

In dem Kurs erlernten die Ersthelfer beispielsweise, wie man unterschiedliche Erkrankungen erkennt, Vorurteile abbaut, präventiv tätig werden kann und ein sicheres Gefühl bekommt mit Betroffenen zu sprechen. In Rollenspielen wurde unter anderem der Umgang mit Depression, Angst, Psychose und Substanzmissbrauch geübt. An dem Beispiel einer Demenzerkrankung wurde die Überforderung der Angehörigen deutlich und wann ist es ratsam die professionelle Hilfe um Unterstützung zu bitten. 

 

Das Besondere: Im Anschluss an diesen beiden Kurstagen wurde ein dritter Tag durch das hiesige Gesundheitsamt und die Gesundheitsregion Landkreis Oldenburg um die professionelle Hilfe ergänzt. Die Teilnehmenden erfuhren, welche Versorgungsstrukturen es im Landkreis Oldenburg bereits gibt und an wen sie sich bei Bedarf wenden können. 

Auch hier wurden die Werte: Hilfe zur Selbsthilfe, Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Begleitung und Beratung, Professionalität und Krisenintervention vermittelt. Vorgestellt wurden die Verbundarbeit und Kooperationen des Landkreises sowie der Versorgungspfad (Ein Projekt des Sozialpsychiatrischen Dienstes und des Senioren- und Pflegestützpunktes). Anne Dirksen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Leiterin Fachbereich Familie und Betrieb, LandFrauenarbeit, Sozioökonomie und zertifizierte Mediatorin ergänzte das Angebot um die Bereiche landwirtschaftliches Sorgentelefon und Hilfsangebote für landwirtschaftliche Familien in schwierigen Lebenssituationen. 

 

Beratungs- und Entlastungsgespräche für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Angehörige und Personen des sozialen Umfeldes können unter der Anlaufstelle des Gesundheitsamtes Sozialpsychiatrischer Dienst unter Festnetznummer 04431 85-940 angeboten werden. 

Bei entsprechender Nachfrage und Sicherung finanzieller Unterstützung des Kursangebotes sollen eventuell weitere Schulungen zum MHFA angeboten werden. Interessierte können sich vorab unter der Mail   auf eine Warteliste setzen lassen. 

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